Rechtliche und soziale Situation
Grundsätzlich unterscheidet sich die Ausgangslage für Autorinnen und Autoren in Österreich nicht von der Situation in den deutschsprachigen Nachbarländern. Die urheberrechtlichen, verlags- und vertragsrechtlichen Regelungen sind ähnlich, für Deutschland besteht ein Verlags-Normvertrag, für Österreich ein Verlags-Mustervertrag, die sozial- und steuerrechtlichen Voraussetzungen sind im Wesentlichen gleich. Schriftstellerisches Arbeiten geschieht da wie dort im eigenen Auftrag. Vertragspartner sind die Verlage, die rechtliche Stellung der Autorinnen und Autoren gegenüber den Verlagen ist in Deutschland gesetzlich ein wenig besser abgesichert, in Österreich sind die Unterstützungsmöglichkeiten für Autorinnen und Autoren zur Förderung ihrer Arbeit und Werke zahlreicher.
Generell entwickelt sich im gesamten deutschsprachigen Raum eine größere wechselseitige Vernetzung in der Verlagslandschaft, bei der Politik von Buchpreisvergaben und ihrer Wahrnehmung in den Medien und beim Publikum. Gleichzeitig erleben viele Autorinnen und Autoren die Öffnung des Marktes auch als eine dem Buch- und Medienmarkt zuarbeitende Auslieferung. Als symptomatisches Beispiel hierfür sei Marlene Streeruwitzʼ kritische Bezugnahme auf die Verleihung des Deutschen Buchpreises und die Frankfurter Buchmesse in ihrem 2014 erschienenen Roman Nachkommen genannt.